Die bekanntesten Brauchtümer zum Dreikönigstag
Von Sternsingern und Dreikönigskuchen: die schönsten Bräuche zum Tag der Heiligen Drei Könige
Der 6. Januar steht vor der Tür und mit ihm die vielen Traditionen des Dreikönigstages. Einige Bräuche sind Ihnen wahrscheinlich bereits bekannt – andere haben in der heutigen Zeit an Bedeutung verloren, aber geben dennoch interessante Informationen über die Vergangenheit preis. Erfahren Sie mehr über die Hintergründe und Brauchtümer des christlichen Feiertages.
Die Geschichte hinter dem Festtag: Welchen Ursprung hat der Tag der Heiligen Drei Könige?
Wie der Name bereits verrät, stehen die drei folgenden Figuren im Mittelpunkt des Geschehens:
- Kaspar, die Verkörperung Afrikas und der Überbringer der Heilpflanze Myrrhe
- Melchior als Symbol für Europa und der Schenker von königlichem, edlem Gold
- Balthasar als Personifizierung Asiens bringt spirituellen Weihrauch zum Jesuskind
Ihre tatsächliche Existenz kann bis heute nicht nachgewiesen werden. In der Weihnachtsgeschichte nach Matthäus werden weder Namen noch eine bestimmte Anzahl genannt – es ist noch nicht einmal von Königen die Rede. Alternativ wird später auch von den Weisen aus dem Morgenland gesprochen. All diese Informationen haben sich erst im Laufe der nächsten Jahrhunderte herauskristallisiert. Dennoch wird am 6. Januar der Tag gefeiert, an dem die drei Weisen oder Könige am Krippenstall in Bethlehem ankamen, nachdem sie dem hellen Stern gefolgt waren. In der evangelischen, katholischen, orthodoxen und anglikanischen Kirche wird der am 6. Januar gefeierte Tag auch Epiphanie genannt wird, was „Erscheinung“ bedeutet. Diese Begrifflichkeit bezieht sich darauf, dass Gott den Menschen in Menschengestalt erschien. Gleichzeitig bildet der 6. Januar den Abschluss des Jahreswechsels nach den mystischen Raunächten, die am 21. Dezember beginnen.
Der bekannteste Brauch am Dreikönigstag: Was hat es mit den Sternsingern auf sich?
Der alte Brauch der Sternsinger geht bis ins 16. Jahrhundert zurück und bringt auch in der heutigen Zeit noch jedes Jahr Tausende Kinder dazu, sich mit Textilien und anderen Kostümierungen als Könige zu verkleiden. Sie ziehen von Tür zu Tür, um Spenden für notleidende Kinder in aller Welt zu sammeln. Im Gegenzug segnen sie das Haus der Spender, indem sie die Buchstaben C, M und B sowie die jeweilige Jahreszahl mit Kreide an die Haustüren schreiben. Die Schriftzeichen stehen einerseits für die Initialen der Heiligen Drei Könige, aber auch für den lateinischen Ausdruck „Christus mansionem benedicat“, was übersetzt „Christus segne dieses Haus“ bedeutet. Dieser Brauch soll alles Böse vom Haus abhalten und die Bewohner schützen. Früher wurde der Segen auch als sogenannter Dreikönigszettel an reisende Menschen verteilt. Schließlich gelten die Heiligen Drei Könige als Schutzpatrone aller Reisenden. Seinen Ursprung hat das Brauchtum der Sternsinger vermutlich in den Dreikönigsspielen – einer heutzutage eher unbekannten Tradition, die sich im 15. Jahrhundert großer Beliebtheit erfreute. Sie stellt einen Wechselgesang zwischen Maria und den drei Weisen dar.
Weltweite Traditionen: Mit welchen alternativen Brauchtümern kann der Dreikönigstag aufwarten?
Neben den Sternsingern stellt der Dreikönigskuchen einen überaus beliebten Brauch dar. Dieses süße Gebäck wird nur für den 6. Januar zubereitet und es gibt kein einheitliches Rezept. Die Gemeinsamkeit aller Kuchen besteht aber darin, dass ein Glücksbringer, wie etwa eine Mandel, Bohne, Münze oder eine Spielfigur, in den Teig eingebacken wird. Wer diese kleine Kostbarkeit in seinem Kuchenstück findet, ist der Familienkönig des diesjährigen Festtages. In einigen Ländern wie Spanien und Russland beschenkt man sich nicht zu Weihnachten, sondern am festlich gefeierten 6. Januar. Schließlich erhielt das Jesuskind auch erst an diesem Tag die königlichen Gaben. In der Ostkirche wird der Dreikönigstag hingegen schon am 25. Dezember als Bestandteil des Weihnachtsfestes gefeiert. Ähnliche Unterschiede gibt es in der Anerkennung als staatlichen Feiertag: Während die Bewohner vieler europäischer Länder am Tag der Heiligen Drei Könige frei haben, gilt der 6. Januar innerhalb Deutschlands nur in den katholisch geprägten Bundesländern Bayern, Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg als offizieller Feiertag.