Von wegen Unkraut! Jungle Style im heimischen Garten

Tag des „Unkrauts“ – ein Garten im Dschungel-Stil

Unkraut vergeht nicht, sagt man. In der heimischen Gartenlandschaft gilt die Redensart nur bedingt: Aufgeräumte Gärten, Schotterflächen und exotische Bepflanzungen gelten als chic, und wo immer sich ein Kräutlein den Weg durch den Golfrasen bahnt, ist so mancher schnell mit Unkraut-Ex bei der Hand. Die mittelfristigen Folgen für die Umwelt bleiben nicht aus. Werden Sie zum Dschungel-Gärtner und entdecken Sie heimische Wildkräuter!

Warum sollte ich Unkraut im Garten haben?

Sie haben den Garten für die Saison vorbereitet, Gartenmöbel und das Zubehör für die Grillparty aufgestellt und wollen es sich im grünen Paradies gut gehen lassen? So richtig perfekt ist die Gartenkulisse mit Vogelgezwitscher, Insektengesumm und zirpenden Grillen. Fehlt das, herrscht im Garten noch ein anderer Mangel: Vermutlich gibt es keine Ecke, in der die Wildnis sich so richtig ausbreiten kann. Dabei ist Unkraut – besser gesagt: Wildkräuter und Wildpflanzen – unverzichtbare Grundlage für eine stabile und gesunde Tierwelt vor der Haustür. Eine dem Wildwuchs vorbehaltene Ecke mit einer Bienen- oder Schmetterlingsweide lockt Ihnen all die tierischen Bewohner in den Garten, die den Sommer erst so richtig lebendig machen.

Welche dekorativen Wildkräuter gibt es?

Indem Sie eine Wildkräuter-Ecke im Garten einrichten und im Zweifelsfall mit einer Handvoll „Startersamen“ nachhelfen, können Sie eine bunt blühende Blumenwiese anlegen. Die Wildpflanzen blühen zeitversetzt, sodass Sie sich das ganze Jahr über an schönen Blumen erfreuen können. Hier einige Beispiele für dekorative Wildblumen:

  • Ringelblumen
  • Kornblumen
  • Klatschmohn
  • Kamille
  • Disteln
  • Akelei
  • Cosmeen
  • Jungfer im Grünen

Mit einer Rankhilfe unterstützt, sind auch Zaun- und Ackerwinden dekorative Pflanzen, die sogar als Blickschutz fungieren können.

Wie verhindere ich, dass Wildkräuter sich allzu sehr ausbreiten?

So positiv Unkraut sich auf das Ökosystem Garten auswirkt: An manchen Stellen hat es doch nichts zu suchen. Wenn das wilde Grün sich in Gemüse- und Blumenbeeten breitmacht und dort die eigentlichen Nutz- und Zierpflanzen in ihrem Wachstum beeinträchtigt, müssen Sie gärtnerisch aktiv werden. Aber nicht mit dem Herbizid: Es gibt andere Möglichkeiten, das Terrain zu klären.

  • Jäten: Niemandem macht Jäten Spaß. Wenn Sie die Beete aber konsequent im Auge behalten, bleibt es die umweltfreundlichste Methode zur Unkrautkontrolle. Gartenstecker helfen Ihnen dabei, die Stellen zu markieren, an denen Zier- und Nutzpflanzen hervorkommen können.
  • Topfen: Pflanzen und säen Sie einjährige Pflanzen gleich in Pflanzern aus oder benutzen Sie Übertöpfe: Auf so übersichtlicher Fläche lassen sich Wildkräuter leicht aussortieren.
  • Graben: Neu zu bepflanzende Beete sollten Sie vor Beginn der Gartensaison sorgfältig hacken und umgraben. Vergessen Sie nicht, Wurzelreste von Brennnesseln und Löwenzahn zu entfernen. So verzögern Sie das Keimen neuer Kräuter.
  • Küche: Eine überraschende Lösung mit Mehrwert, die auch noch gesund ist – viele heimische „Unkräuter“ sind ausgesprochen schmackhaft. Einen Teil der gejäteten Kräuter können Sie einfach aufessen: Giersch, Vogelmiere, Brennnessel, Löwenzahn und Co. sind leckere Gemüse- und Kräuteralternativen.

 

Welches Unkraut sollte ich bekämpfen?

Ein Unkraut, das Sie im Garten nicht dulden sollten, ist Ambrosia: Diese aus Nordamerika stammende Pflanze wurde vermutlich über Vogelfutter nach Europa eingeschleppt. Ambrosia-Pollen lösen bei Allergikern extreme Reaktionen bis hin zu Asthmaanfällen aus. Ambrosia sollten Sie daher aus dem Garten verbannen. Eine weitere gefährliche Wildpflanze ist der Riesenbärenklau: Der Kontakt mit dieser imposanten Pflanze kann zu schweren Hautreaktionen führen.