Farbkontraste für Raumgestaltung und Dekoration

Keine Schwarz-Weiß-Malerei: Diese Farbkontraste ergänzen sich perfekt

Was wäre das Leben ohne Farben? Blass und eintönig. Dass Farben die Stimmung beeinflussen, ist längst bekannt. Daher ist der bewusste Einsatz von Kontrasten in einem Wohnraum ein gutes Mittel, um gezielt Effekte für die individuelle Wahrnehmung hervorzurufen. Wärme, gute Laune, Gemütlichkeit, aber auch Seriosität oder besondere Sauberkeit lassen sich durch den geschickten Einsatz von Farben suggerieren. Dabei ist es grundsätzlich gleichgültig, durch welche Gegenstände die Wirkung letztlich hervorgerufen wird – natürlich bietet sich Wohndekoration an. Lassen Sie sich inspirieren!

Flächen und Akzente: Welche Mittel eignen sich zur Dekoration?

Als Basismittel nutzen Sie bei der Raumgestaltung die Flächenwirkung und einzelne Objekte. Um die Grundstimmung zu definieren, gestalten Sie zunächst Wände, Zimmerdecke und Bodenbelag. Damit Sie später den größtmöglichen flexiblen Spielraum für Farbeffekte ausnutzen können, bietet es sich bei der Ersteinrichtung eines Zimmers an, auf neutrale Farben zu setzen: Weiß, Grau sowie Erd- und Brauntöne. In dieser Umgebung können Sie mit variablen Flächen ganz nach Laune experimentieren. Zu diesem Zweck eignen sich Wohntextilien wie Vorhänge oder Tischdecken. Kleinere Deko-Artikel wählen Sie entsprechend in einer harmonierenden Farbe. Damit lockern Sie die Flächen auf: Das menschliche Auge sucht stets nach Ankerpunkten zur Orientierung. Einfarbige Flächen wirken sofort einladender, wenn Kontrastpunkte vorhanden sind.

Wie finde ich passende Kontrastfarben und welche Effekte ergeben sie?

Über diese Frage haben sich bildende Künstler seit jeher Gedanken gemacht. Wissenschaftlich aufgeschlüsselt hat es der Schweizer Maler Johannes Itten 1961. Bezug nehmend auf einen Farbkreis kommt er zu verschiedenen Arten von Kontrastwirkungen. Für den Wohnbereich relevant sind:

  • Reine Farben: Sie wollen den Raum farbenprächtig und dynamisch gestalten? Dann kombinieren Sie die Grundfarben Rot, Gelb und Blau. Die starken Kontraste wirken fröhlich und kraftvoll, aber auch recht „laut“. Kinder empfinden diese Kombination als sehr ansprechend; abgemildert können Sie Pastellvarianten in der Einrichtung einander gegenüberstellen.
  • Hell und Dunkel: Schwarz und Weiß, in abgemilderter Intensität auch Weiß und Grau wirken einerseits minimalistisch, zugleich aber elegant, modern und selbstbewusst. In skandinavisch inspirierten Einrichtungen wird dieser Effekt variiert, indem in einer neutral gehaltenen Umgebung ein helles Objekt als Highlight gesetzt wird – etwa ein buntes Möbel vor einer dunklen Schrankwand.
  • Kalt und warm: Farben im Blau-Grün-Bereich erzeugen unterbewusst die Empfindung von Kühle, während Gelb-Orange-Rot-Töne wärmend wirken. Sanfte Pastellfarben heben die Stimmung, Erd- und Holzfarben beruhigen und vermitteln Geborgenheit. Diesen Effekt können Sie ganz bewusst einsetzen: Dekorieren Sie beispielsweise einen tendenziell stark aufheizenden Raum mit blauen und grünen Bodenmatten oder Wohnaccessoires.
  • Komplementärfarben verstärken sich gegenseitig in ihrer Leuchtkraft. Die klassischen Farbpaarungen sind Gelb und Violett, Blau und Orange, Magenta (Purpur) und Grün. Komplementärfarben eignen sich besonders gut zur oben beschriebenen Auflockerung, zum Beispiel als gelbes Kissen auf einem dunkelblauen Sofa.

Worauf muss ich bei der Farbauswahl achten?

Bei der Gestaltung mit Farben – ob Wandfarben, Dekoration oder Wohntextilien – sollten Sie den Raum selbst nicht aus den Augen verlieren. Auch das Zimmer weist die Richtung zur idealen Farbe.

  • Beleuchtung: In Räumen mit schwieriger Tageslichtsituation wählen Sie helle und leuchtende Farben – zu dunkle oder gedeckte Töne machen den Raum düster.
  • Raumnutzung: Wählen Sie die Farben passend zum Zweck des Zimmers – vermeiden Sie beispielsweise zu viel „laute“ Farben im Schlafzimmer.

Werden Sie kreativ und gestalten Sie Ihre Wohnumgebung mit harmonischen Farbkontrasten!