Naturnaher Garten – Wohlfühloase für Mensch und Tier

Naturnaher Garten – Wohlfühloase für Mensch und Tier

Ein Gastbeitrag von der Naturgarten Expertin Birgit von landhaus_garten.
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Was ist eigentlich ein Naturgarten?

Im Einklang mit der Natur zu gärtnern, bedeutet nicht, die Füße hochzulegen und der Natur freien Lauf zu lassen. Vielmehr geht es darum, den Garten so zu gestalten und zu bearbeiten, dass Boden, Pflanzen und Tiere voneinander profitieren.

Ein Naturgarten ist kein reines Biotop, sondern ein bewusst und ästhetisch gestalteter Raum für Mensch und Tier. In einem Naturgarten werden heimische Wildtiere und Wildpflanzen besonders gefördert. Die Gestaltung orientiert sich an den Vorbildern der Natur. Die Bewirtschaftung erfolgt nachhaltig und ökologisch, d.h. chemische Spritzmittel und Dünger sind absolut tabu! Gedüngt wird hingegen mit Kompost, Schafwollpellets oder biologische Düngemittel, wie Guano, Hornprodukte oder Gründüngung.

 

Gestaltungselemente in einem Natugarten

Sitzgelegenheit im Naturgarten

Das Herz und die Seele des Naturgartens sind die Pflanzen. Anders als im konventionellen Garten werden sie nicht alleine wegen ihres Aussehens gewählt, sondern erfüllen daneben noch wichtige Funktionen als Futterpflanzen, Blätter, Blüten, Früchte und Samenstände. Ohne einheimische Pflanzen gibt es keine Vielfalt. Je vielfältiger die Pflanzenauswahl gestaltet ist, desto lebendiger wird ein Garten mit tierischen Gästen bevölkert.

Mehrjährige Stauden- und Zwiebelpflanzen (z.B. Narzissen, Schneeflöckchen, Hyazinthen, Winterlinge) sowie einjährige Blumen sind eine reiche Pollen- und Nektarquelle. Ihre Samen bilden die naturnahe Winternahrung für die Tierwelt. Deshalb bleiben im Herbst die verdorrten Pflanzenteile stehen und bieten über den Winter zugleich Unterschlupf für Nützlinge. Wahre Insektenmagneten unter den Stauden sind beispielsweise Astern, Wiesensalbei, Thymian, Minzen, Lavendel und Geranium.

Bei den Einjährigen ziehen vor Allem Cosmea, Ringelblumen, Löwenmäulchen, Goldlack und Zinnien verschiedene Insekten an. Variantenreiche Strauchhecken aus Sträuchern und Gehölzen erfreuen nicht nur den Menschen das ganze Jahr über mit ihrer Blütenvielfalt, ihren Früchten und ihrer bunten Farbenpracht im Herbst. Sie stellen außerdem einen wichtigen Lebensraum für Insekten, Vögel und Säugetieren dar und bietet ihnen Unterschlupf und Nahrung.

Als besonders gute Beispiele sind hier beispielsweise zu nennen:

  • Wildrosen
  • Feldahorn
  • Holunder
  • Weißdorn
  • Pfaffenhütchen

Ein harmonisch gestalteter Naturgarten entsteht einerseits durch eine Vielzahl an Pflanzen in unterschiedlichen Wuchs- und Blühformen. Andererseits kann man aber auch mit Totholz wunderbare Akzente setzen und damit gleichzeitig Vögeln, Käfern und anderen Kleingetier einen Lebensraum anbieten.

Nichts ist so lebendig wie totes Holz. Im Garten fällt immer Holz an – sei  es durch den Obstbaum- und Heckenschnitt oder von anderen Garten- und Aufräumarbeiten. Dieses Holz lässt sich prima aufgetürmt oder als Haufen zum Lebensraum für viele Tiere umfunktionieren. In einem naturnahen Garten soll es auch „wilde Ecken“ geben, in denen zum Beispiel Brennnesseln und Disteln wachsen und gedeihen können. Hier können auch Steine, Altholz, Reste von Strauchschnitt und Laub abgelagert werden… dann wird es sicher auch nicht lange dauern, bis sich dort die ersten tierischen Bewohner gemütlich machen.Naturgarten mit Schaukelbank

Insekten, Vögel, Kröten und Igel unterstützen den biologischen Pflanzenschutz im Garten. Neben den natürlich gestalteten Unterkünften aus Totholz, Reisig und „wilder Ecken“ ist es sinnvoll, zusätzlich NISTKÄSTEN, VOGELTRÄNKEN und INSEKTENHOTELS anzubieten. Beim Kauf einer Insektennisthilfe sollte jedoch auf deren Qualität und den Ansprüchen an eine Nisthilfe geachtet werden.

Amseln, Zaunkönig oder das Rotkehlchen brüten in Hecken und Totholzstrukturen. Andere Vogelarten freuen sich auch über zusätzliche Nisthilfen. Vor allem die Höhlenbrüter unter den Vögeln verlieren im Zuge von Sanierungsarbeiten immer häufiger ihre Brutmöglichkeiten in Gebäudenischen oder unter Dachziegeln. Stare, Meisen, Rotschwänzchen oder Schwalben sind deshalb über jede zusätzlich angebotene Nisthilfe dankbar.

Auf einer Blumenwiese ist immer was los. Hier tobt das wilde Leben. Hummeln brummen, Bienen summen und prächtige Schmetterlinge flattern elegant von Blüte zu Blüte. Eine Blumenwiese sieht nicht nur hübsch aus, sondern sie macht auch weniger Arbeit als eine herkömmliche Rasenfläche. Wildblumen müssen nicht immer als große Wiese ausgesät werden, sondern können genauso auch als Inselbeet oder Inselstreifen in den Garten integriert werden. Auch im noch so kleinen Garten gibt es Möglichkeiten die Artenvielfalt zu unterstützen und Lebensräume zu schaffen.

Für Zäune, Wege, Terrassenbeläge, Mauern, Pergolen und BEETEINFASSUNGEN werden bestenfalls regionaltypische Steine und Hölzer oder umweltfreundliche Altmaterialien verwendet. Um den vielen, kriechenden Nützlingen nicht den Weg in den Garten zu versperren, sollten die Zäune bereits vor dem Boden abschließen. Übrigens benötigen Igel auch durchlässige Zäune, damit sie zwischen den Gärten oder dem Garten und der freien Natur „pendeln“ können. Sie haben nämlich einen recht großen Bewegungsradius und legen bei der Suche nach Futter oder dem Partner oft weite Strecken zurück. Ein Durchschlupf im Zaun von ca. 15cm x 15cm genügt. Igel merken sich solche Pforten, da sie einen sehr guten Orientierungssinn haben.

Die Bodenbeläge auf Wegen und Terrassen sollten wasserdurchlässig sein. Bodenversiegelung durch Betonflächen sind in einem Naturgarten absolut zu vermeiden. Stattdessen eignen sich natürliche Materialien, wie Mulch, Kies und Holz. Diese Materialien passen perfekt zur naturnahen Optik, sind kostengünstig und umweltfreundlich. Auf den Einsatz von Plastik wie eingegrabene Wurzelfolien und Bändchengewebe sollte ebenso verzichtet werden.

Ostern im Naturgarten

Mit den passenden KERZEN, FEUERSCHALEN, LATERNEN und WINDLICHTERN hat man im Nu eine entspannte Gartenatmosphäre gezaubert und kann damit dem stressigen Alltag entfliehen. Speziell nachts sollte auf die Illumination jedoch verzichtet werden („Lichtverschmutzung“).

Gemütliche Sitzgarnituren, Bänke und Gartenliegen laden auch in einem Naturgarten gerne zum Verweilen ein. Langlebige Gartenmöbel aus Holz, Metall oder Rattangeflecht harmonieren wunderbar zur naturnahen Gartengestaltung. Für die kühleren Sommertage liegen dann noch KISSEN und Decken bereit, farblich abgestimmt auf die angrenzenden Staudenbeete. Denn auch der Mensch sollte sich in einem Naturgarten noch wohlfühlen dürfen 😊

 

Für dekorative Hingucker findet man im Naturgarten Naturmaterialien zum Nulltarif. Hierzu zählen beispielsweise Moos, Reisig, Schneckenhäuser, Rinde, Beeren, Nüsse und Vogelfedern. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Die allerschönsten natürlichen Materialien für die eigenen Gestaltungsideen und Dekorationen findet man immer noch in der Natur bzw. im Naturgarten. Wer nicht ganz so kreativ ist, kann gerne auch auf NATURKRÄNZE zurückgreifen. Auch Elemente im Rost-Look, TERRACOTTA oder Holzdekorationen unterstreichen die Schönheit eines Naturgartens.