Upcycling: ein neues Gewand für alte Gegenstände

 Upcycling: Aus alt mach chic

Passiert es Dir das auch immer wieder? Beim Aufräumen oder Entrümpeln von Keller und Dachboden fallen Dir ausgediente Gegenstände in die Hand, die definitiv viel zu schade zum Entsorgen sind. Mit einer leeren Apfelsinenkiste kannst Du gerade nichts anfangen? Wie wäre es dann mit einem originellen Wandregal? Du hast kein Gebäck für die Keksdose, aber vorhin ist Dir ein Übertopf zerbrochen? Der Trick liegt im Perspektivwechsel: Lass Deine Fantasie spielen und entdecke das Potenzial alter Sachen in einem neuen Kontext.

Was bedeutet der Trend zum „Upcyceln“?

Upcycling bedeutet, Dinge „in einen höheren Kreislauf“ zu bringen. Der Begriff selbst kam in den Neunzigerjahren auf, die Idee dahinter ist aber schon viel älter. Seit jeher haben Bastler sich ausrangierter Dinge als Ausgangsmaterial bedient, um etwas Neues daraus zu schaffen. Dabei kommt es vor, dass das ursprüngliche Objekt plötzlich eine Funktion in einem ganz neuen Gebrauchsumfeld einnimmt. Beim Upcycling verwandelt sich eine Europalette in stylishe Gartenmöbel oder eine große Konservendose in einen Lampenschirm. Upcycling passt hervorragend zu einem nachhaltigen Lebensstil und bietet Dir grenzenlose Möglichkeiten, Dich kreativ auszuprobieren.

Auch bei kleinen Gebrauchsgegenständen ist Upcycling ein Weg zur Ressourcenschonung. Zahlreiche Neuverwertungen finden Lebensmittelverpackungen. Warum leere Joghurtbecher wegwerfen? Ausgewaschen und mit Abzugsloch im Boden, werden sie zu prima Anzuchttöpfen für Jungpflanzen. Massive Dosen mit Deckel, etwa von Eiscreme, erweisen sich als nützliche Ordnungssysteme zum Sortieren von Kleinteilen.

Welche Materialien eignen sich besonders gut fürs Upcycling?

Was die Vielseitigkeit und den ästhetischen Aspekt betrifft, ist Holz fast nicht zu schlagen. Holz kannst Du bearbeiten und mit anderen Komponenten ergänzen. Du kannst es farbig lackieren oder mit Brandmalereien verzieren. Speziell Holzkisten oder Obststiegen sind eine perfekte Basis für Kleinmöbel und Gebrauchsgegenstände wie Tabletts.

Ebenfalls sehr vielseitig ist Glas. Aus einem Gurkenglas machst Du mit kleinen Verzierungen trendige Windlichter für Deine Gartenparty; in einer bauchigen Weinflasche kannst Du einen Flaschengarten für die Fensterbank anlegen. Mit Geschick, einem Glasschneider und Diamantschleifpapier aus dem Baumarkt kannst Du sogar individuelle Trinkgläser oder originelle Vasen aus Flaschen anfertigen.

Sehr schöpferisch lässt sich mit Kunststoffen arbeiten, die sich zusammenkleben oder mit Wärme verformen lassen. Mit etwas Geduld, heißem Wasser oder einem Föhn biegst Du zum Beispiel verkratzte alte Schallplatten zu Schalen.

Küche und Kleiderschrank: Was sind besonders originelle Upcycling-Ideen?

Weinkiste Upcycling

Wenn Dich das Upcycling-Fieber erst einmal gepackt hat, wirst Du beginnen, „Reste“ als „Rohmaterialien“ sehen. Für manche Projekte lohnt es sich, über längere Zeit Ausschau zu halten und zu sammeln.

  • Korken: Kork (genau genommen eine Variante von Holz) eignet sich ausgezeichnet als Bastelmaterial für Untersetzer. Wenn Du richtig viele Weinkorken gesammelt hast, baust Du sogar große Objekte wie Tischplatten oder Sitzmöbel daraus zusammen.
  • Besteck: Vom einfachen Wandhaken bis zum Schlüsselbrett kannst Du aus ausgedienten Löffeln und Gabeln witzige Befestigungen formen.
  • Porzellan: Tassen mit abgebrochenem Henkel oder Suppenteller mit Sprung machen sich apart im Garten als Mini-Übertopf oder Vogelbad.
  • Textilien: An der richtigen Stelle abgeschnitten und wieder zusammengenäht, erleben Deine abgetragenen Jeans ein zweites Leben als schicke Handtasche oder Case fürs Tablet. Auf ähnliche Weise wird ein T-Shirt als Shopping-Beutel zum Hingucker.

Gib alten Dingen einen neuen Nutzen und schaffe Blickfänge und praktische Helfer für Dein nachhaltiges Zuhause!