Obstbäume selber ziehen aus Kernen – ein Spaßgarant
Obstbäume selber ziehen aus Kernen – so geht’s
Hast Du im Garten, auf dem Balkon oder der Fensterbank noch etwas Platz? Wage Dich an ein unkompliziertes Experiment und ziehe selber einen Obstbaum heran. Gemeinsam mit Kindern macht es besonders viel Spaß, zu beobachten, wie aus dem unscheinbaren Kern ein Baum heranwächst. Es bedarf lediglich einiger Kerne des gewünschten Obstes, einen Topf mit Erde und etwas Geduld, um den Jüngsten ein kleines Wunder der Natur zu zeigen. Die Kleinen können nicht früh genug an die schönen Facetten der Umwelt herangeführt werden.
Eine Frage der Sorte: Welche Obstbäume können aus Kernen selber gezogen werden?
Am einfachsten gelingt das Experiment mit Obstbäumen der Gattung Steinobst, wie beispielsweise
- Kirsche
- Weinbergpfirsich, Nektarine sowie anderen Pfirsicharten
- Marille bzw. Aprikose
- Kriecherl, Mirabelle, Zwetschge und weiteren Pflaumenarten
Durch ihre allgemein hohe Beliebtheit werden auch gerne Kerne von heimischem Kernobst aus der Familie der Rosaceae verwendet, zu denen etwa Birnen und Äpfel zählen.
Wer dem Jungle-Fever verfallen ist und es exotisch mag, kann versuchen, zum Beispiel aus Kernen der Avocado, Zitrone oder Japanischen Wollmispel Obstbäume zu ziehen. Diese Pflanzen benötigen jedoch von Natur aus ein mildes Klima und sollten daher zumindest den Winter über drinnen verbringen.
Die Anleitung: Wie lassen sich Obstbäume aus Kernen selber ziehen?
Ganz egal, welche Obstsorte Du selber ziehen möchtest – zu Beginn sollte der Kern fein vom Fruchtfleisch gereinigt werden, um Schimmel zu vermeiden. Zudem gilt es zu beachten, dass die Kerne vieler Obstsorten nur unter temporärer Einwirkung von Frost keimen. Dies betrifft vor allem die heimischen Obstsorten und weniger die exotischen Pflanzen. Lege daher die Kerne bereits im Herbst in einen mit Erde gefüllten Pflanzer oder Topf. Da das Pflanzgefäß die kalte Jahreszeit über im Garten oder auf dem Balkon stehen bleibt, sollte es robust gegenüber der winterlichen Witterung sein und keine Staunässe zulassen. In den warmen Sonnenstrahlen des Frühjahrs beginnen die Sämlinge zu sprießen.
Tipp: Alternativ bietet es sich an, die Kerne für mindestens zwei Wochen im Gefrierfach zu lagern, um so den Frost vorzutäuschen und die Keimhemmung zu brechen. Durch diese sogenannte Stratifizierung kann die Zeit bis zum Sprießen verkürzt werden, was insbesondere ungeduldige Kinder erfreut.
Kerne, die ohne Frost keimen, legst Du einfach auf ein feuchtes Papiertuch in einer verschließbaren Dose und wartest, bis das Keimen beginnt.
Nach der künstlichen Frostperiode bzw. zu Beginn der Keimung können Du und Deine Kinder die Kerne in jeweils einen mit Erde gefüllten Topf pflanzen. Die einzelnen Pflanzlöcher sollten nur 1 bis 2 cm tief sein. An einem warmen, hellen Ort, wie etwa auf der Fensterbank über einer Heizung, finden die Kerne ideale Bedingungen, um auszutreiben. Denk daran, die Erde leicht feucht zu halten, ohne Staunässe zu erzeugen.
Zusätzliche Tipps: Was solltest Du beim Ziehen von Obstbäumen aus Kernen beachten?
Es empfiehlt sich, immer mehrere Kerne einzupflanzen, da Obst auch unfruchtbare Kerne enthält, aus denen keine Pflanzen wachsen. Entscheidend für das Gelingen der Anzucht ist zudem die Verwendung von kernechten Obstsorten. Hierbei handelt es sich um durch Kerne vermehrbare Bäume, die nicht erst per Veredelung die Eigenschaften der Mutterpflanze erhalten. Dies erklärt auch, warum insbesondere das Ziehen von Apfelbäumen aus gekauften Früchten in der Regel nicht den gewünschten Erfolg einbringt: Diese Äpfel stammen fast immer von veredelten Sorten. Aus den Kernen der nicht kernechten Früchte wachsen zwar Bäume, die aber nicht die Eigenschaften der Mutterpflanze besitzen.
Aus Kernen gezogene Bäume sind generell robust und tragen zuverlässig Früchte. Zwischen der Aussaat und der ersten Ernte liegen jedoch bei allen Sorten mehrere Jahre – es ist also Geduld gefragt. Verkürze die Wartezeit mit anderen Gartenarbeiten und hübschen Kunstpflanzen.